Wer über die Anschaffung einer Photovoltaikanlage nachdenkt, fragt sich oft: „Reicht die Sonneneinstrahlung in meiner Region überhaupt aus?“ Die gute Nachricht für alle Hausbesitzer in Vorpommern-Rügen: Die Region gehört zu den sonnenreichsten Gegenden Deutschlands – und liegt auch im innerländischen Vergleich innerhalb Mecklenburg-Vorpommerns an der Spitze. Dieser Beitrag zeigt, wie viele Sonnenstunden hier wirklich gemessen werden, was das für den Solarertrag bedeutet und warum sich die Region besonders für Solaranlagen eignet.
Durchschnittliche Sonnenstunden in Deutschland
Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) liegt die durchschnittliche Sonnenscheindauer in Deutschland bei etwa 1.500 bis 1.700 Stunden pro Jahr – je nach Region und Höhenlage. Dabei bestehen deutliche Unterschiede zwischen dem Süden und Norden, aber auch zwischen Küsten- und Binnenregionen.
Spitzenreiter in MV: Vorpommern-Rügen
Die Region Vorpommern-Rügen sticht seit Jahren durch besonders viele Sonnenstunden hervor:
Kap Arkona (Rügen): 1.869 Sonnenstunden/Jahr (DWD, Referenzzeitraum 1981–2010)
Zinnowitz (Usedom): 1.917 Sonnenstunden/Jahr (1961–1990, DWD)
Rügen & Umgebung: regelmäßig 1.800+ Stunden jährlich (z. B. Sommer 2018: über 770 Sonnenstunden von Juni bis August)
Landesdurchschnitt Mecklenburg-Vorpommern
MV gesamt: ca. 1.653 Sonnenstunden/Jahr
Damit liegt Vorpommern-Rügen mindestens 10–15 % über dem Landesmittel – ein klarer Vorteil für Photovoltaikprojekte.
Je mehr Sonnenstunden, desto mehr Strom kann eine Photovoltaikanlage erzeugen. Dabei gilt: Selbst an bewölkten Tagen erzeugen moderne Module Energie durch diffuses Licht. Die vielen klaren Tage in Vorpommern-Rügen führen dennoch zu einem messbar höheren Ertrag:
Richtwert: Pro 1 kWp installierter PV-Leistung sind in Vorpommern-Rügen ca. 950–1.050 kWh Strom pro Jahr möglich.
Zum Vergleich: Im deutschen Durchschnitt liegt dieser Wert bei ca. 850–950 kWh/kWp.
Das bedeutet konkret:
Eine 10-kWp-Anlage in Stralsund oder auf Rügen kann jährlich rund 10.000 kWh Strom erzeugen.
Das entspricht mehr als dem Jahresverbrauch eines Vierpersonenhaushalts – und ermöglicht sogar zusätzlichen Stromverkauf oder Speicherladung.
Neben der hohen Sonnenscheindauer sprechen weitere regionale Vorteile für den Solarausbau:
Küstennähe: Günstiges Mikroklima
Weniger Industrieemissionen → klarere Luft → höhere Strahlungswerte
Seewind sorgt für natürliche Modulkühlung → steigert Effizienz
Reflexion durch Wasserflächen (z. B. Bodden, Ostsee) kann lokal zusätzliche Einstrahlung erzeugen
Förderprogramme & Netzinfrastruktur
Gute Netzanbindung und Einspeisebedingungen in MV
Förderprogramme z. B. für Batteriespeicher, Wallboxen oder Eigenverbrauchsoptimierung
Landesweite Unterstützung durch Beratungsstellen und Energieagenturen
Hohe Eigenverbrauchsquote möglich
Die Kombination aus hoher Stromproduktion und intelligentem Verbrauch (z. B. mit Speicher oder Wärmepumpe) ermöglicht Haushalten in Vorpommern-Rügen besonders hohe Eigenverbrauchsquoten – oft 60–80 % des erzeugten Stroms.
Eine Familie aus Stralsund ließ im Frühjahr 2023 eine 9,6-kWp-Anlage installieren. Die Ausrichtung ist Südost/Südwest mit 30° Dachneigung – typische Bedingungen für die Region. Das Ergebnis nach einem Jahr Betrieb:
Jahresertrag: 10.420 kWh
Eigenverbrauchsanteil: 72 % (inkl. Speicher)
CO₂-Ersparnis: ca. 4,5 Tonnen
Amortisationszeitraum: voraussichtlich 9 Jahre
Fazit: Die überdurchschnittlichen Sonnenstunden der Region führten zu einem schnellen Return-on-Investment und hoher Zufriedenheit.
Vorpommern-Rügen gehört nicht nur landschaftlich, sondern auch energetisch zu den „Sonneninseln“ Deutschlands. Mit deutlich mehr Sonnenstunden als der Landesdurchschnitt und idealen Bedingungen für Photovoltaik lohnt sich der Einstieg in Solarstrom hier besonders. Die Kombination aus Technologie, Förderungen und natürlichem Standortvorteil macht Solaranlagen in der Region effizient und wirtschaftlich.