In Zeiten steigender Energiepreise und wachsendem Umweltbewusstsein denken viele Menschen über eine eigene Solaranlage nach. Aber wie läuft so ein Projekt wirklich ab – gerade in einer norddeutschen Stadt wie Stralsund, nahe der Ostsee? Ich nehme dich mit auf meinen persönlichen Weg zur eigenen Photovoltaikanlage in Stralsund: von den ersten Überlegungen über die Planung bis zur Inbetriebnahme – mit ehrlichen Einblicken, praktischen Tipps und echten Erfahrungswerten.
Die Motivation war schnell klar: Ich wollte unabhängig werden von schwankenden Strompreisen, gleichzeitig etwas für die Umwelt tun – und natürlich auch langfristig Kosten sparen. Stralsund bietet mit seiner Lage an der Küste zwar wechselhaftes Wetter, aber überraschend viele Sonnenstunden im Jahr. Das hat mich bestärkt: Wenn nicht jetzt, wann dann?
Mein erster Schritt war die Kontaktaufnahme zu einem lokalen Anbieter für Solartechnik in der Region Vorpommern-Rügen. Das Beratungsgespräch war kostenlos, freundlich und vor allem ehrlich. Es wurde nicht versucht, mir die teuerste Lösung zu verkaufen, sondern ich bekam eine realistische Einschätzung:
Mein Süddach mit 30° Neigung sei idealerweise geeignet
Verschattung durch Nachbarhäuser sei kaum ein Problem
Es sei genug Fläche vorhanden für etwa 9 kWp
Fördermöglichkeiten und Einspeisevergütung wurden transparent erklärt
Nach der Entscheidung für ein Angebot begann die detaillierte Planung. Das dauerte etwa 2 Wochen. Inklusive:
Prüfung des Dachs
Statische Berechnungen
Auswahl von hochwertigen monokristallinen Modulen
Entscheidung für einen Hybrid-Wechselrichter mit Speicheroption
Anmeldung beim Netzbetreiber
Die Montage selbst ging dann sehr schnell: In nur zwei Tagen war alles installiert. Der Elektriker hat den Wechselrichter sauber im Hauswirtschaftsraum installiert, und die Module wurden fachgerecht mit Unterkonstruktion auf dem Dach befestigt – sturmsicher, salzluftbeständig, perfekt für die Küstenlage.
Meine 9-kWp-Anlage produziert im Durchschnitt ca. 8.000 kWh pro Jahr – das hat meine Erwartungen sogar leicht übertroffen. Im Sommer läuft die Anlage auf Hochtouren, im Winter immerhin stabil.
Besonders überrascht war ich über den hohen Eigenverbrauchsanteil von rund 35 % – ohne Speicher. Ich plane jetzt, einen Batteriespeicher nachzurüsten, um diesen Anteil auf 60–70 % zu steigern.
Finanziell sieht es nach dem ersten Jahr so aus:
Stromkosten reduziert um ca. 1.200 €/Jahr
Einspeisevergütung bringt ca. 500–600 €/Jahr
Amortisationszeit: ca. 10–11 Jahre
Anlagekosten: ca. 16.500 € (inkl. Montage und Wechselrichter)
Natürlich lief nicht alles perfekt. Einige Punkte, auf die ich rückblickend achten würde:
Frühzeitig mit dem Netzbetreiber sprechen: Die Bearbeitungszeit war länger als erwartet.
Reinigung der Module einplanen: Gerade in Küstennähe setzt sich salziger Schmutz ab – 1x jährlich reinigen lohnt sich.
Monitoring nutzen: Mein Wechselrichter ist per App verbunden. So habe ich meine Erträge täglich im Blick und kann schnell auf Unregelmäßigkeiten reagieren.
Stralsund gehört zu den norddeutschen Städten mit überdurchschnittlich vielen Sonnenstunden – laut DWD etwa 1.700–1.800 Stunden jährlich. Durch die Nähe zur Ostsee profitiert man zudem von reflektierter Strahlung, was die Leistung leicht erhöht.
Die Dächer vieler Einfamilienhäuser – oft mit Satteldach nach Süden – bieten ideale Voraussetzungen. Dazu kommen regionale Förderprogramme sowie kompetente Installationsbetriebe vor Ort.
Ich kann jedem Hausbesitzer in Stralsund nur empfehlen, sich mit Photovoltaik auseinanderzusetzen. Die Technik ist ausgereift, die Finanzierung machbar und die Vorteile überwiegen klar:
✅ Deutlich geringere Stromkosten
✅ Mehr Unabhängigkeit vom Strommarkt
✅ Ökologisch sinnvoll und zukunftsfähig
✅ Wertsteigerung der Immobilie