„Rechnet sich das wirklich?“ – Diese Frage stellte ich mir vor gut zwei Jahren zum ersten Mal, als ich begann, mich mit dem Thema Photovoltaik zu beschäftigen. Die Strompreise stiegen, das Thema Klimaschutz wurde immer präsenter, und ich fragte mich: Wäre das nicht auch für mein Haus in Stralsund sinnvoll?
Heute – mit meiner eigenen PV-Anlage auf dem Dach – weiß ich: Ja, es war die richtige Entscheidung. Aber der Weg dahin war nicht ganz ohne. In diesem Beitrag möchte ich meine Erfahrungen teilen – von der ersten Idee bis zur Inbetriebnahme – damit Sie gut vorbereitet in Ihr eigenes Solarprojekt starten können.
Zunächst war es ein Mix aus mehreren Gründen:
Unabhängigkeit von steigenden Strompreisen
Nachhaltigkeit und der Wunsch, aktiv zum Klimaschutz beizutragen
Wertsteigerung meiner Immobilie
Doch mit dem Wunsch kamen auch viele Unsicherheiten: Ist mein Dach überhaupt geeignet? Wie hoch sind die Investitionskosten? Und wie finde ich einen zuverlässigen Anbieter in der Region?
Ein Fachbetrieb in Stralsund bot mir eine kostenlose Dachanalyse an. Dabei wurden geprüft:
Dachausrichtung: Südwest – ideal!
Dachneigung: 35 Grad – sehr effizient
Verschattung: Einige Bäume, aber lösbar durch optimierte Modulplatzierung
Dachfläche: Ausreichend für 9,8 kWp
Ich war überrascht, wie detailliert die Analyse war – per Drohnenaufnahme und Software-Modellierung. Ohne diese professionelle Einschätzung hätte ich viele falsche Annahmen getroffen.
Tipp: Lassen Sie Ihr Dach unbedingt individuell prüfen – es lohnt sich!
Fördermittel beantragen
Mit Unterstützung des Solarteams habe ich folgende Programme genutzt:
BAFA-Zuschuss für Batteriespeicher
KfW-Kredit 270 mit niedrigen Zinssätzen
Landesförderung MV (damals bis zu 10.000 Euro Zuschuss)
Alle Anträge wurden gemeinsam vorbereitet. Ohne Hilfe hätte ich vieles übersehen.
Technische Planung
Die Anlage besteht heute aus:
28 Solarmodulen (9,8 kWp)
Hybridwechselrichter
10 kWh Batteriespeicher
Notstromfunktion für Stromausfälle
Nach der Angebotsfreigabe vergingen nur vier Wochen bis zur Installation. Das Montageteam arbeitete in zwei Tagen das komplette System aufs Dach und in den Technikraum. Alle Leitungen wurden sauber in die bestehende Elektroverteilung integriert.
Wichtig: Achten Sie auf zertifizierte Handwerksbetriebe – Qualität zahlt sich aus!
Die Abnahme durch den Netzbetreiber dauerte danach nur wenige Tage. Ab diesem Moment speiste ich meinen eigenen Strom ins Netz – ein tolles Gefühl.
Seit Inbetriebnahme hat sich vieles verändert:
Stromkosten gesenkt um rund 65 %
Autarkiequote bei ca. 75 % – Tendenz steigend im Sommer
Jährliche Einsparung von rund 1.400 Euro
CO₂-Einsparung: ca. 4,5 Tonnen pro Jahr
Ich nutze Geräte wie Waschmaschine oder Spülmaschine möglichst dann, wenn die Sonne scheint. Und mein Batteriespeicher versorgt mich abends mit selbst produziertem Strom.
Natürlich lief nicht alles perfekt. Zwei Dinge würde ich heute anders angehen:
Mehr Zeit für Angebote lassen: Ich habe zu schnell zugesagt, weil das Gefühl „jetzt oder nie“ da war.
Monitoring-App vorher testen: Die erste war unzuverlässig. Jetzt nutze ich ein sehr gutes System mit Echtzeitdaten.
Aber unterm Strich: Kein Grund zur Klage – ganz im Gegenteil.
Heute weiß ich: Die Investition in meine Photovoltaikanlage war eine der klügsten Entscheidungen, die ich als Hausbesitzer je getroffen habe. Ich produziere sauberen Strom, spare Geld, bin unabhängiger – und tue dabei auch noch etwas für die Umwelt.
Wenn Sie überlegen, ob Photovoltaik auch für Sie sinnvoll ist: Tun Sie es. Lassen Sie sich gut beraten, prüfen Sie Fördermöglichkeiten, und starten Sie den Weg in Ihre energetische Zukunft.