Stellen wir uns vor: Jedes Haus im Landkreis Vorpommern-Rügen wäre mit einer Solaranlage ausgerüstet. Was würde das für die Region Mecklenburg-Vorpommern bedeuten? Das Gedankenexperiment nimmt dich mit auf eine Reise in eine autarke und nachhaltige Energiezukunft – mit echten Einblicken in regionale Projekte, Auswirkungen auf Stromnetz und Umwelt und einem Blick auf die Gemeinschaft vor Ort.
Wenn wirklich jedes Haus Solarstrom erzeugte, könnte Vorpommern-Rügen große Teile seines Strombedarfs selbst abdecken. Praxiserfahrungen aus Solardörfern der Region belegen schon heute: Photovoltaik auf Dächern erzeugt mehr Strom, als einzelne Haushalte tatsächlich benötigen. Im Pilotdorf Kartzitz auf Rügen überschreitet die Solarleistung bereits den Bedarf des Ortes – ein autarker Mix aus Strom, Nahwärme und sogar Biogas ist hier Realität geworden. Wird dieses Prinzip auf den gesamten Landkreis übertragen, könnten viele Ortschaften unabhängig vom Zukauf externer Energie werden und Stromüberschüsse an Nachbarn oder für öffentliche Infrastrukturen bereitstellen
Mit Batteriespeichern und gemeinschaftlicher Nutzung von PV-Strom könnten viele Haushalte Lastspitzen abfedern und das öffentliche Netz entlasten. Energiespeicher sorgen dafür, dass der nachts oder bei schlechtem Wetter benötigte Strom tagsüber per Solar produziert und zwischengelagert wird. So würden Versorgungsunterbrechungen seltener – vor allem im ländlichen Raum ein großer Vorteil. Alte Netze könnten zurückgebaut oder zu „intelligenten“ Systemen umgerüstet werden, die statt nur Strom zu liefern, Erzeugung und Verbrauch flexibel koordinieren.
Viele Kommunen in MV, von Rügen über Stralsund bis zur Ostseeküste, arbeiten dank Solarenergie bereits an innovativen Mieterstrommodellen. Hier profitieren nicht nur Eigentümer, sondern auch Mieter:innen und Gewerbetreibende direkt vom selbst erzeugten Strom
Der ökologische Effekt wäre gewaltig: Solar-Regionen wie Vorpommern-Rügen könnten ihre CO₂-Emissionen massiv senken – und wären Vorbilder für Klimaschutz weit über MV hinaus. Die regionale Wertschöpfung würde steigen: Mehr Jobs im Handwerk, Planung, Installation und Wartung; lokale Betriebe profitieren von neuen Aufträgen und die Einnahmen für Strom bleiben in der Region statt zu großen Konzernen zu fließen. Über Modelle wie „Bürgerstrom“ könnten die Menschen vor Ort direkt an diesem Wandel teilhaben.
Nicht zuletzt stärkt regionale Energieunabhängigkeit die Zukunftsfähigkeit ländlicher Räume und steigert die Attraktivität als Wohn- und Wirtschaftsstandort. Förderprogramme, wie das MV-exklusive Solarförderprogramm, unterstützen den Weg in diese solare Zukunft
Stellen wir uns ein typisches Straßenbild vor:
Auf jedem Dach glitzern PV-Module.
Intelligente Stromspeicher verteilen Energie im Quartier.
An jeder Ecke eine Ladesäule für E-Autos, betrieben mit Sonnenstrom aus dem eigenen Wohngebiet.
Gemeinden sparen Geld und bauen gemeinsam an grünen Wärme- und Mobilitätsnetzen.
Einige Orte wie Kartzitz oder das städtische Solarheizwerk in Stralsund machen es vor: Ein modernes, nachhaltiges Dorfleben ohne fossile Brennstoffe ist möglich und wird zur neuen Normalität
Vorpommern-Rügen hat das Potenzial, durch flächendeckenden Solarausbau zu einer echten Energievorreiter-Region in MV zu werden. Das bringt Unabhängigkeit, Umweltvorteile und nachhaltigen Wohlstand für alle. Wer daran mitarbeiten will, fängt am besten heute mit dem eigenen Haus an – oder initiiert ein Gemeinschaftsprojekt mit Nachbarn, Kollegen und Gemeinde.