Erfahrungsbericht: Vom normalen Dach zur Photovoltaikanlage in Grimmen

Photovoltaikanlage in Grimmen

Einleitung: Ein Schritt in Richtung Unabhängigkeit

Viele Hausbesitzer in Mecklenburg-Vorpommern fragen sich: „Lohnt sich eine Photovoltaikanlage für mein Dach wirklich?“ Der folgende Erfahrungsbericht aus Grimmen zeigt den realen Weg – von der ersten Idee bis zur Inbetriebnahme – und gibt ehrliche Einblicke in die Praxis. Es geht nicht nur um Technik, sondern auch um Gefühle, Entscheidungen und die kleinen Herausforderungen, die man vorher nicht unbedingt auf dem Schirm hat.

Der Ausgangspunkt: Ein normales Einfamilienhaus in Grimmen

Das Haus liegt am Stadtrand von Grimmen, Baujahr 2002, etwa 140 m² Wohnfläche. Das Dach ist ein klassisches Satteldach mit Ziegeldeckung, südöstlich ausgerichtet, etwa 35° Neigung – eigentlich ideal für eine PV-Anlage. Die Idee kam durch die steigenden Strompreise und das wachsende Umweltbewusstsein der Bewohner.

Die Entscheidung: Warum jetzt?

Lange war das Thema Photovoltaik für die Eigentümer nur eine Option „für später“. Der Anstoß kam schließlich durch drei Faktoren:

  1. Die stark gestiegenen Stromkosten.

  2. Ein Werbebrief des örtlichen Energieversorgers.

  3. Das gute Gefühl, selbst etwas fürs Klima tun zu können.

Nach einem ersten Beratungsgespräch mit einem lokalen Solarteur aus Vorpommern-Rügen war schnell klar: Das Dach eignet sich gut, und die Finanzierung lässt sich dank Förderung und günstiger Kreditoptionen stemmen.

Planung und Beratung: Was alles zu bedenken ist

Die Beratung war intensiver als erwartet. Es ging um:

  • Ausrichtung und Verschattung: Keine Bäume oder Schornsteine störten – ein Pluspunkt.

  • Dachfläche: Etwa 45 m² konnten genutzt werden.

  • Zählerkasten & Verkabelung: Der bestehende Kasten musste leicht erweitert werden.

  • Fördermittel: Es gab einen Zuschuss vom Land MV und die Möglichkeit, einen KfW-Kredit zu nutzen.

Was viele unterschätzen: Auch kleine bauliche Voraussetzungen (z. B. Zugang zum Dachboden, Leerrohre, Wanddurchbrüche) müssen im Vorfeld genau geprüft werden.

Die Installation: Drei Tage, viel Koordination

Der Einbau der Anlage dauerte drei volle Tage:

  • Tag 1: Anlieferung, Vorbereitung, Gerüstaufbau.

  • Tag 2: Montage der Module und Verkabelung auf dem Dach.

  • Tag 3: Anschluss an den Wechselrichter, Einbindung in die Hauselektrik, Netztest.

Besonders positiv: Die Monteure arbeiteten sehr ordentlich und nahmen Rücksicht auf Haus und Garten. Eine kleine Überraschung war die Lautstärke der Bohrarbeiten – aber alles blieb im Rahmen.

Die Technik: Das wurde eingebaut

  • Module: 18 monokristalline Module à 400 W → Gesamtleistung: 7,2 kWp

  • Wechselrichter: SMA Sunny Boy

  • Stromspeicher: 7 kWh Lithium-Ionen-Speicher von BYD

  • Monitoring: App zur Live-Überwachung von Produktion, Verbrauch und Einspeisung

Der Alltag mit der PV-Anlage: Strom vom eigenen Dach

Schon in den ersten Wochen zeigte sich: Die Anlage liefert an sonnigen Tagen deutlich mehr Strom, als der Haushalt verbraucht. Der Speicher wird tagsüber gefüllt und versorgt die Familie bis in den Abend hinein. Besonders praktisch: Die App zeigt den optimalen Zeitpunkt für Waschmaschine oder Geschirrspüler an – so lässt sich der Eigenverbrauch maximieren.

Erster Eindruck:

  • Die Anlage läuft leise, zuverlässig und wartungsfrei.

  • Der Stromzähler dreht sich tatsächlich „rückwärts“.

  • Die monatliche Stromrechnung ist um über 60 % gesunken.

Die Wirtschaftlichkeit: Rechnet sich das?

Investitionskosten:

  • Gesamt: ca. 21.000 €

  • Nach Abzug von Förderung und Steuer: ca. 17.500 €

Einsparung pro Jahr:

  • Stromkosten: ca. 1.200–1.400 €

  • Rückzahlung über 12–14 Jahre möglich, dann: Voller Gewinn

Besonders erwähnenswert: Die Kombination mit einem Speicher bringt nicht nur Unabhängigkeit, sondern schützt auch vor steigenden Strompreisen.

Herausforderungen & Learnings

Natürlich lief nicht alles völlig reibungslos. Drei Dinge fielen besonders auf:

  1. Genehmigungen & Netzanschluss: Die Kommunikation mit dem Netzbetreiber dauerte fast 4 Wochen – ein echter Geduldsfaktor.

  2. Gerüst im Garten: Für den Aufbau mussten einige Pflanzen zurückgeschnitten werden – besser vorher planen.

  3. Übersichtlichkeit der Angebote: Nicht jeder Anbieter erklärt seine Leistungen gleich gut – Vergleich lohnt sich!

Fazit: Der Weg hat sich gelohnt

Die Entscheidung für eine Photovoltaikanlage in Grimmen war keine aus dem Bauch heraus – aber sie war richtig. Die Besitzer genießen mehr Unabhängigkeit, tun aktiv etwas für die Umwelt und haben ihre Stromrechnung deutlich reduziert.

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