Photovoltaikanlagen erzeugen Energie – aber nicht immer dann, wenn sie gebraucht wird. Die Sonne scheint mittags am stärksten, doch viele Haushalte verbrauchen den meisten Strom morgens und abends. Genau hier kommt der Stromspeicher ins Spiel. Er macht Solarstrom rund um die Uhr nutzbar, erhöht den Eigenverbrauch und reduziert die Abhängigkeit vom Netz.
In diesem Beitrag erfährst du einfach und verständlich, wie ein Stromspeicher funktioniert, welche Technologien es gibt, wann sich ein Speicher lohnt – und worauf du bei der Planung achten solltest.
Ein Stromspeicher (auch Batteriespeicher genannt) ist ein Gerät, das überschüssigen Strom aus deiner Solaranlage zwischenspeichert, damit du ihn später – z. B. abends oder nachts – nutzen kannst. Statt den Strom direkt ins öffentliche Netz einzuspeisen, speichert der Akku die Energie lokal bei dir zu Hause.
1. Stromproduktion durch Solarmodule
Deine PV-Anlage erzeugt tagsüber Strom – oft mehr, als du gerade verbrauchst.
2. Speichern statt einspeisen
Überschüssiger Solarstrom wird nicht sofort ins Netz eingespeist, sondern über einen Laderegler in den Stromspeicher geleitet.
3. Strom abrufen bei Bedarf
Wenn du später Strom brauchst (z. B. am Abend), wird die gespeicherte Energie wieder abgegeben – automatisch und genau dann, wenn du sie brauchst.
4. Wechselrichter wandelt Strom um
Der Strom wird vom Speicher als Gleichstrom gespeichert. Der Wechselrichter wandelt ihn wieder in haushaltsüblichen Wechselstrom um, damit deine Geräte ihn nutzen können.
Lithium-Ionen-Speicher (am weitesten verbreitet)
Hohe Lebensdauer (bis zu 10.000 Ladezyklen)
Kompakt und effizient
Geringer Wartungsaufwand
Blei-Gel- oder Blei-Säure-Speicher
Günstiger in der Anschaffung
Kürzere Lebensdauer
Größerer Platzbedarf
Neue Technologien (z. B. Salzwasser- oder Redox-Flow-Speicher)
Noch in der Entwicklung oder teurer
Umweltfreundlicher, oft recycelbar
Besonders geeignet für große Speicherlösungen
Die Speichergröße hängt vom Verbrauch und der PV-Leistung ab. Als Faustregel gilt:
Ein typischer Haushalt (4 Personen) verbraucht ca. 4.000–5.000 kWh Strom pro Jahr.
Ein Speicher mit 5–10 kWh Kapazität deckt den täglichen Bedarf gut ab.
Zu klein? Dann speicherst du zu wenig. Zu groß? Dann nutzt du das Potenzial des Speichers oft nicht voll aus. Daher lohnt sich eine genaue Bedarfsanalyse durch einen Fachbetrieb.
Vorteile:
Höherer Eigenverbrauch (bis zu 70 % möglich)
Geringere Stromkosten
Mehr Unabhängigkeit vom Netz
Notstromfähigkeit (optional bei bestimmten Systemen)
Nachteile:
Höhere Anschaffungskosten
Lebensdauer begrenzt (ca. 10–15 Jahre)
Wirtschaftlichkeit hängt stark vom Nutzungsverhalten ab
Tipp: Ein Stromspeicher lohnt sich besonders in Kombination mit einer neuen PV-Anlage oder wenn du den Eigenverbrauch deutlich erhöhen willst.
Je nach Größe und Technologie kosten Stromspeicher aktuell zwischen 6.000 und 12.000 Euro (inkl. Installation). Förderprogramme in MV oder bundesweit (z. B. KfW oder regionale Energieversorger) können die Investition attraktiver machen.
Stell dir vor: Deine Solaranlage erzeugt an einem sonnigen Tag 20 kWh Strom. Davon verbrauchst du 6 kWh direkt – die restlichen 14 kWh landen im Speicher. Am Abend kochst du, schaust fern, lädst dein E-Bike: 8 kWh aus dem Speicher decken das ab. Nur die restlichen 6 kWh werden ins Netz verkauft. Ergebnis: Geringerer Stromzukauf, höherer Eigenverbrauch – mehr Unabhängigkeit.
Ein Stromspeicher ist der Schlüssel zu mehr Unabhängigkeit, Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit. Besonders in Regionen wie Vorpommern-Rügen mit vielen Sonnenstunden lohnt sich die Kombination aus PV und Speicher doppelt. Wer den Eigenverbrauch optimieren und langfristig Energiekosten sparen möchte, sollte die Investition prüfen – am besten gemeinsam mit einem Fachbetrieb.